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Diogenes
 
Jakob Arjouni hat mit Kemal Kayankaya eine umwerfende und einnehmend robuste Figur erschaffen. Kayankaya, ein türkische Privatdetektiv, der in einer deutschen Pflegefamilie aufgewachsen ist, wirft so gut wie alle Türken-Klischees über Bord und spielt mit diesen auf eine großartig humorvolle Weise, auch wenn einem die Witze gern mal im Hals stecken bleiben. Liest man Arjounis Bücher, ist man sofort drin, in der untersten Schicht der Gesellschaft, am Frankfurter Bahnhofsviertel, zwischen Dirnen und Dealern, zwischen Mördern und Unschuldigen. Man begleitet Kayankaya bei seinen Streifzügen, seinen mehr als ausufernden Alkoholexzessen bis an die Schmerzgrenze (Scotch mit Kaffee, Scotch ohne Kaffee, literweise Bier, geklauter Mariacron). Durchlebt seine soziologisch klaren Gedankengänge, die vor Sarkasmus nur so triefen. Man bangt um Kayankayas Gesicht, wenn er es mal wieder nicht lassen kann, eine Gemeinheit auf sich sitzen zu lassen oder er selbst verbal großzügig austeilt. Während er Offenbach als die „hässlichste Stadt der Welt" beschreibt, lacht man schallend. Bei Beschreibungen zahlreicher Frankfurer Spelunken wie „Heinis Hühnerpfanne" oder die einer dickeren älteren Thekenkraft („Sie wuchtete sich zu einem Kühlschrank, der neben ihr wie eine Zigarettenschachtel aussah ...") wird man dem nächst verfügbaren Menschen vorlesen wollen, um gemeinsam zu lachen. Bei all der sprachlichen Eleganz und den mit Liebe gestalteten Figuren dieser Romane, ist auch die Krimi-Handlung bemerkenswert fein konstruiert und das diesem Genre wesenseigene „Wer war denn nun der Mörder?" wird durch überraschende Wendungen häufig ganz ungewöhnlich beantwortet. Zum 50. Geburtstag des leider viel zu früh verstorbenen Jakob Arjouni erscheinen alle Kayanaka-Krimis in einer wunderschön gestalteten Diogenes-Ausgabe im Schmuckschuber. Ein wunderbares Geschenk für Krimi-Freunde! tf
 
1080 Seiten
29.90 €

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