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Die Lektüre dieses Buches hinterlässt etwas, was nur wirklich ganz große Literatur kann: Staunen, Erfüllung, das Gefühl der Teilhabe von etwas ganz Wichtigem für einen selbst, für das Verstehen von Welt. James Baldwin hat mit Beale Street Blues einen Liebesroman geschrieben, der so traurig ist und gleichzeitig so hoffen lässt, dass man ihn erschüttert und glücklich zuklappt und zum nächsten Baldwin greift. Endlich werden seine wichtigsten Bücher im Verlag DTV neu übersetzt und wieder in einem wunderbaren Deutsch lesbar.
Die Musik dieser Sprache ist eine Mischung aus Bibel, Slang und Blues. Wuchtig, direkt und schmerzhaft schön. Auf Grund einer falschen Aussage eines weißen Polizisten wird Fonny, ein junger Schwarzer, Künstler und großer Liebender, ins Gefängnis gebracht. Er soll eine junge Puerto Ricanerin vergewaltigt haben: Daran ist selbstredend nichts wahr. Die Festnahme ist schlichtweg ein Akt von Rassismus, Sadismus und Erniedrigung - strukturelle Gewalt. Fonnys Freundin Tish, deren Familie und Fonnys Vater setzen alles daran, ihn rauszuholen - doch das ist schwer. Dieser Roman ist auch ein Buch über Solidarität, Einsatz für den anderen. Die Liebe in diesem Buch hat etwas Revolutionäres - sie bewegt etwas, was über zwei Menschen hinausgeht. Ein Buch, bei aller Schwere, das Hoffnung und Optimismus hinausschreit. "Viele von unseren Lieben, viele von unseren Männern sind im Gefängnis gestorben, ja: aber nicht alle."
Nichts in diesem Roman hat Patina angesetzt, er ist thematisch und politisch so aktuell wie in den 50ern, den 70ern und auch noch (leider) heute. Dabei macht es sich James Baldwin mit der Analyse von Rassismus nicht leicht, was ihm auch damals schon, bei Erscheinen des Romans, Kritik eingebracht hat, war doch sein Standpunkt, dass es immer zwei sind, die es zur Unterdrückung eines Menschen braucht: der Andere und man selbst. „Fonny jedenfalls ist aus dieser Falle des Selbsthasses ausgebrochen: Er hat nämlich sich selbst gefunden, so richtig, innen drin: und das hat man gemerkt. Er ist niemandes Nigger. Und das ist ein Verbrechen in diesem beschissen freien Land.“ Lesen Sie dieses Buch! Es wird Sie begeistern! Und ich warte ungeduldig auf den nächsten Band im DTV Verlag. Silke Grundmann
Die Lektüre dieses Buches hinterlässt etwas, was nur wirklich ganz große Literatur kann: Staunen, Erfüllung, das Gefühl der Teilhabe von etwas ganz Wichtigem für einen selbst, für das Verstehen von Welt. James Baldwin hat mit Beale Street Blues einen Liebesroman geschrieben, der so traurig ist und gleichzeitig so hoffen lässt, dass man ihn erschüttert und glücklich zuklappt und zum nächsten Baldwin greift. Endlich werden seine wichtigsten Bücher im Verlag DTV neu übersetzt und wieder in einem wunderbaren Deutsch lesbar.
Die Musik dieser Sprache ist eine Mischung aus Bibel, Slang und Blues. Wuchtig, direkt und schmerzhaft schön. Auf Grund einer falschen Aussage eines weißen Polizisten wird Fonny, ein junger Schwarzer, Künstler und großer Liebender, ins Gefängnis gebracht. Er soll eine junge Puerto Ricanerin vergewaltigt haben: Daran ist selbstredend nichts wahr. Die Festnahme ist schlichtweg ein Akt von Rassismus, Sadismus und Erniedrigung - strukturelle Gewalt. Fonnys Freundin Tish, deren Familie und Fonnys Vater setzen alles daran, ihn rauszuholen - doch das ist schwer. Dieser Roman ist auch ein Buch über Solidarität, Einsatz für den anderen. Die Liebe in diesem Buch hat etwas Revolutionäres - sie bewegt etwas, was über zwei Menschen hinausgeht. Ein Buch, bei aller Schwere, das Hoffnung und Optimismus hinausschreit. "Viele von unseren Lieben, viele von unseren Männern sind im Gefängnis gestorben, ja: aber nicht alle."
Nichts in diesem Roman hat Patina angesetzt, er ist thematisch und politisch so aktuell wie in den 50ern, den 70ern und auch noch (leider) heute. Dabei macht es sich James Baldwin mit der Analyse von Rassismus nicht leicht, was ihm auch damals schon, bei Erscheinen des Romans, Kritik eingebracht hat, war doch sein Standpunkt, dass es immer zwei sind, die es zur Unterdrückung eines Menschen braucht: der Andere und man selbst. „Fonny jedenfalls ist aus dieser Falle des Selbsthasses ausgebrochen: Er hat nämlich sich selbst gefunden, so richtig, innen drin: und das hat man gemerkt. Er ist niemandes Nigger. Und das ist ein Verbrechen in diesem beschissen freien Land.“ Lesen Sie dieses Buch! Es wird Sie begeistern! Und ich warte ungeduldig auf den nächsten Band im DTV Verlag. Silke Grundmann
224 Seiten