Heinrich August Winkler. Geschichte des Westens. Zeit der Gegenwart
C.H.Beck Verlag
Heinrich August Winkler hat jetzt mit „Die Zeit der Gegenwart" seine vierbändige „Geschichte des Westens" zum Abschluss gebracht. Diese zukunftsorientierte Vergangenheitsvergewisserung, ein monumentales, einzigartiges und sprachlich brillantes Werk, ist geprägt durch einen Mehrfachcharakter. Einerseits stellt es die Geschichte unter die Perspektive der Durchsetzung der Menschenrechte und Demokratie und ihrer Dementierungen, andererseits ist es ein Handbuch, das die Ideen-, Ereignis- und Machtgeschichte historiographisch neu betrachtet. Es liefert einen Ariadnefaden durchs Labyrinth des geschichtlichen Chaos. Der Historiker erweist sich als Ordnungsdenker und bestätigt, ein standortfreier Historiker ohne Perspektive ist unmöglich und erst das macht ihn bedeutend. Der vierte Band hat den Anspruch, einen Beitrag zur Ortsbestimmung der Gegenwart zu leisten, er beschreibt die Jahre 1991-2014. Wie immer bei Winkler geschieht das in beeindruckender Dichte und Informationsfülle. Heinrich August Winkler ist sich dabei bewusst, dass er als Historiker mit der Einordnung und Bewertung der unmittelbaren Zeitgeschichte dünnes Eis betritt, denn die Quellenlage dazu ist vielfach nicht ausreichend. Doch dies macht auch den besonderen Reiz seines Werkes aus, denn als Kommentator des laufenden geschichtlichen Prozesses nimmt Winkler, wie schon so oft, die Position des öffentlichen Intellektuellen ein. In der Summe können wir als Leser und Öffentlichkeit dieses Werk nicht hoch genug bewerten, und dem Gelehrten und streitbaren Intellektuellen dafür nur dankbar sein. „Die Geschichte des Westens" sollte nicht nur in vielen Bücherschränken stehen, sondern auch gelesen werden. cr
687 Seiten
29,95€
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