Iwan Bunin. Der Sonnenstich. Erzählungen 1924-1926

Aus dem Russischen von Dorothea Trottenberg, mit einem Nachwort von Thomas Grob.
Band 11 der Werk-Ausgabe
Dörlemann Verlag
Berlin und Paris waren die Zentren der russischen Emigrationskultur in den Zwanziger Jahren; erwähnen wir Vladimir Nabokov in Berlin und Iwan Bunin, aber auch Gaito Gasdanow in Paris stellvertretend für viele. Vor Jahren stellte Fritz Mierau in gedrängter Form die Russen in Berlin vor, für Paris kenne ich keine ähnliche Publikation. Die Titel sind sämtlich Entdeckungen, um nicht zu sagen „Ausgrabungen“. Frau Dörlemann in Zürich gebührt Dank, dass sie Iwan Bunin mit einer bisher 11-bändigen Werk-Ausgabe die Treue hält! Bunin verlässt 1920 als Geächteter sein Land - mit dem letzten möglichen Schiff von Odessa aus.
Thomas Grob, Slawist in Basel, unterrichtet uns im Nachwort über die russische Szene in Paris, aus der Bunin als erster russischer Nobelpreisträger (1930) herausragt. Die Erzählungen sind gut erzogen heftig, anteilnehmend und herzbewegend schmerzend, nicht leicht zu vergessen: „Mitjas Liebe“. Bunin legt eine so noch nie geschriebene „Literatur der Pubertät“ vor; Scheiterdramen junger Männer, Pubertät als lebenslange Turbulenz in meisterhaft literarischer Feinschmiedekunst, mit kaum explodierender Anständigkeit! Lesen, einfach Lesen! Helmut Ruppel
319 Seiten
26€