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Stefan Matuschek. Der gedichtete Himmel. Eine Geschichte der Romantik

Verlag C.H. Beck

Meist haben wir eine mehr oder minder diffuse Vorstellung von dem, was als „romantisch“ bezeichnet wird. Der Begriff löst vielfältige Assoziationen aus. Bemerkenswert ist, dass sich der Begriff bis heute erhalten hat. Die Gründe liegen in wichtigen und fundamentalen Innovationen der Epoche der Romantik.
Der Jenaer Literaturwissenschaftler Stefan Matuschek hat dieser Epoche nun ein äußerst anregendes, wunderbar lesbares und kenntnisreich differenzierendes Porträt gewidmet: Im Anschluss an die dramatischen Ereignisse der Französischen Revolution reagieren die Künstler des ausgehenden 18. und frühen 19. Jhs. vielfältig auf gesellschaftliche und politische Umbrüche der Zeit. Rationalität und Dogmen der Aufklärung stehen zur Diskussion, metaphysische Leerstellen und Erklärungsmodelle religiöser Transzendenz werden u.a. durch Dichtung und Literatur ersetzt, beflügelt durch die enorm dynamisierten Entwicklungen in Buchdruck, Vielfalt der Literaturproduktion und Erweiterung der Leserschaft.
Im Zentrum des Buches stehen mit u.a. Novalis, Eichendorff, Schlegel, Hölderlin, Hugo, Chateaubriand, mit William Blake, Keats und Shelley die weite europäische Dimension der Romantik und ihre unterschiedlichen kulturhistorischen Ausprägungen und Impulse auf die Moderne. Essayistisch im Ton, fundiert in den Analysen exemplarischer Texte und Objekte der Romantik sowie moderner Literatur und Kunst macht Matuschek nachvollziehbar, wieviel davon tatsächlich künstlerisch auch noch in der Moderne z. B. in Bildern der Surrealisten oder in düster realistischen Darstellungen eines Schriftstellers wie Wolfgang Hilbig zu finden sind.
Außerordentlich, bereichernd und anregend, ergänzt die hervorragende Darstellung Rüdiger Safranskis zur deutschen Romantik. mc

400 Seiten
28 €