UWE WITTSTOCK. MARSEILLE 1940. Die große Flucht der Literatur

Verlag C. H. Beck
Nach 1933 hatten zahlreiche u.a. deutsche und österrei-chische Exilanten in Frankreich einen vermeintlich sicheren Ort vor der Barbarei der Nazi-Herrschaft gefunden.
Uwe Wittstock, Schriftsteller und Journalist, Träger des Theodor-Wolff-Preises, widmet sein neues Buch besonders jenen unbekannten Flüchtlingen, die nach dem Vormarsch der deutschen Wehrmacht und der Besetzung Frankreichs ab Mai und Juni 1940 erneut um ihr Überleben kämpfen. Stellvertretend für diese schafft er ein dichtes Panorama chronologisch verschränkter, präzise recherchierter Einzelschicksale bekannter Intellektueller, Schriftsteller/Innen und Künstler/Innen wie u.a. Benjamin, den Feuchtwangers, Hannah Arendt, Hertha Pauli, Anna Seghers und den Werfels.
Alltägliches, unmenschliche Zustände in Lagern und auf Fluchttransporten, Beschuss, immer wieder Hoffnung, immer wieder die aufreibende Parallelwelt der Bürokratie. Leben im existenziellen Ausnahmezustand: Hunger, Krankheit, Angst - Nachdenken über oder gar in äußerster Not erzwungener Freitod. 1940 sind fast 10 Millionen auf der Flucht und der Hafen von Marseille einer der letzten Wege in eine freie Exilwelt. Dramatische Lebenswendungen einerseits, anderer-seits beispiellose Mitmenschlichkeit, Mut sowie Weitsicht und Klugheit der Fluchthelfer/Innen wie u.a. Lisa Fittko und Varian Fry. Bewegend und beklemmend aktuell. mc
351 Seiten
26€