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HILARY MANTEL. SPRECHEN LERNEN

Dumont Verlag
übersetzt von Werner Löcher-Lawrence

Nils Minkmar schrieb jüngst in seinem klugen und schönen Blog „Der siebte Tag“, er habe so lachen können wie lange nicht mehr beim Lesen in Hilary Mantels Geschichten. Die große geadelte, mit Preisen „gekrönte“ und als Kennerin des 16. Jahrhunderts in England hochverehrte Cromwell-Biographin können wir kennenlernen als Erzählerin kämpferisch-spritziger Geschichten. Charmant und rabiat schlägt sie sich durch ihren harten sozialen Alltag. Die weithin respektierte Historikerin mit ihren brillanten Romanen erleben wir hier als junge Frau „Learning to talk“, und das auf eine unverblümte, streitlustige, nichts hinnehmende und geschliffen austeilende Disputantin, scharfsinnig, selbständig, gewitzt und angriffslustig. In ihrer Lebensgeschichte „Von Geist und Geistern“ (2003) hören wir ihrem lebenslangen Kampf wider die Widerstände zu, die ihr entgegen gebracht wurden. Törichte, misogyne Ärzte vermasselten ihre Jugend mit hanebüchenen Diagnosen; sie hatte sich mit allen Energien zu befreien von männlicher eklatanter Dummheit. Jurastudium und Sozialarbeiterinnen-Praxis halfen ihr auf, bis das Schreiben ihr ins Licht einer selbstbestimmten Arbeit heraushalf. Sie gewann die respektabelsten Buch-Preise. Ihre sieben Erzählungen zu lesen ist eine Wohltat, sie zu entdecken zugleich eine Öffnung zur großen Tradition britischer historischer Romane. In den vielen Nachworten zu ihrem Tode 2022 fiel auch das Wort „Genie“. Helmut Ruppel

160 Seiten
22 €