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VOLKER REINHARDT. MONTAIGNE. PHILOSOPHIE IN ZEITEN DES KRIEGES

Verlag C.H. Beck

330 Seiten
€ 29,90

Mich (…) berührt und beschäftigt an Montaigne heute nur dies: wie er in einer Zeit ähnlich der unsrigen sich innerlich freigemacht hat, und wie wir, indem wir ihn lesen, uns an seinem Beispiel bestärken können.“ Wie Stefan Zweig Montaigne und sein Werk in den düsteren 40er Jahren aufnimmt, so fasziniert Montaigne bis heute Leserinnen und Leser durch seine kühne subjektive, vermeintlich zugängliche und verständliche Art, verfasst im Frankreich des 16. Jahrhunderts, der Zeit grausamer Religionskriege, von Pest und dramatischer Instabilität.
Dass die Fokussierung auf Subjektivität und Rückzug aus dramatischer Zeit eine den Blick verengende „Lesart“ ist, klärt auf faszinierende Weise die neue, herausragende und umfassende Montaigne-Biografie des Historikers Volker Reinhardt. Die Essais dienen gern als Zitaten-Steinbruch – Volker Reinhardt führt Montaigne und dessen Werk systematisch und klug kommentiert im historischen Kontext zusammen. Er möchte ihn in „seiner ganzen Geschichtlichkeit“, erstaunlichen Vielfältigkeit und auch Widersprüchlichkeit darstellen. Dabei lüftet er ebenso sorgfältig strategische Beweggründe, stilistische und editorische Besonderheiten. Montaigne und sein Werk gewinnen durch Reinhardts sorgfältige chronologische und thematische Einbettung. Sie eröffnet immer wieder erstaunliche und anregende Deutungsmöglichkeiten. „Ob der historische Montaigne ein Montaigne zum Liebhaben ist, muss jeder und jede selbst entscheiden. Sicher hingegen ist, dass sein Werk das Leben der Lesenden verändern kann.“ formuliert Volker Reinhardt. Die Essais sind nach dieser Biografie unbedingt neu zu lesen. Malcah Castillo