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Olivier Rolin: Der Meteorologe

Liebeskind

Ausgehend von einem Bündel Briefe, das ihm eher zufällig in die Hände fiel, rekonstruiert Olivier Rolin die Geschichte von Alexei Wangenheim. Dieser war trotz seiner adligen Herkunft überzeugter Kommunist, er verstand seine Arbeit als Meteorologe als Dienst am Volk der Sowjetunion, seine Forschungen zu Arktis und Stratosphäre sollten Russlands Fortschritt dienen, in Wind- und Sonnenenergie sah er die Zukunft der Elektrifizierung. 1934 wird er denunziert und in ein Lager verbannt, er schreibt Gesuche und Petitionen bis an Stalin persönlich. Seiner Frau und seiner Tochter schreibt er Briefe, zweigeteilt, der obere Teil an die Mutter, der untere, voller Zeichnungen, Bilderrätsel, erzieherischer Spiele, an die Tochter. Rolin gelingt es, der Spur dieses gewöhnlichen Mannes, der an Zukunft und Fortschritt der russischen Revolution glaubte, zu folgen, bis in jenen abgelegenen Wald, in dem er 1937 hingerichtet wird. Das mit den Briefen reich illustrierte Buch, erzählt die erschütternde Geschichte eines Menschen, dessen Hoffnungen jener Revolution galten, von deren grausigen Mühlen er selbst zermahlen wurde. An seinem Beispiel zeigen sich Tragik und Schrecken der letzten großen Menschheitsutopie, für die so viele gekämpft und an der so viele zugrunde gegangen sind. sd

224 Seiten,
19,90€

Herbst 2015