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Stephan Lohse: Ein fauler Gott

Suhrkamp Verlag

Westdeutschland, Anfang der 70er Jahre: Der elfjährige Benjamin wächst mit seinem jüngeren Bruder Jonas bei ihrer Mutter auf; die Eltern sind geschieden. Ben beschäftigen die typischen Alltagsangelegenheiten eines Jungen zwischen Kindheit und Frühpubertät: Schule, Autos, Karl May, die Hitparade. Doch dann stirbt Jonas und Ben muss sich an Veränderungen gewöhnen - seine Mutter weint nachts auf ihrer Heizdecke, und er tut sein Möglichstes, sie abzulenken. Aber auch sein Jungenleben geht weiter und nimmt Ben stark in Anspruch; er freundet sich mit seinem neuen Mitschüler an, lernt beim Nachbarn "Autofahren" und erhält seine erste Einladung zu einer Party mit Mädchen.
Bens jugendlich-naive Erzählerstimme, die nur gelegentlich von Schlaglichtern auf seine Mutter unterbrochen wird, nimmt den Leser vom ersten Augenblick an gefangen. Stephan Lohse erzählt mit großer Empathie und Zuneigung für seine Figuren und trotz der ernsten Thematik kommt der Roman nahezu leichtfüßig daher, besticht er doch nicht zuletzt durch seine anrührende Komik.
Das Buch handelt von Tod, Trauer und Schmerz, von Freundschaft, Trost und Liebe - kurz gesagt: vom Leben. Und wie auch sein (Schauspiel- und Autoren-)Kollege Joachim Meyerhoff besitzt Stephan Lohse die Fähigkeit, in einer eigenen Sprache, eigenen Bildern und aus einem ganz eigenen Blickwinkel heraus zu erzählen.
Es ist das gelungene Debüt eines Autors, den man im Auge behalten sollte. mf

336 Seiten
22,00€

Frühling 2017